TV-Hintergrund
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THEMA
Rundfunkgebührenerhöhung
ist beschlossene Sache
 10.12.08
- Nachdem als letzte
beiden Landesparlamente
Bremen und Sachsen dem
11. Rundfunkänderungsstaatsvertrag
zusgestimmt hat, steht
eine Anhebung der GEZ-Gebühr
ins Haus.
Ab dem 1. Januar 2009
wird dann die monatliche
Gebühr für ein
Radio- und Fernsehgerät
um 95 Cent auf 17,98 Euro
steigen. Im fast vergangenen
Geschäftsjahr hat
die Gebühreneinzugszentrale
(GEZ) auf diesem Wege
fast 7,3 Mrd. Euro eingenommen
und an die einzelnen Sender
der ARD, an das ZDF und
das Deutschlandradio verteilt.
Diese Gebühren stellen
daher weiterhin die wichtigste
Einnahmequelle der Öffentlich-Rechtlichen
dar. Der Pflichtbeitrag,
dem sich keiner entziehen
kann, der ein Empfangsgerät
bei sich zuhause stehen
hat, soll die Grundversorgung
mit umfassender und objektiver
Information sichern und
die Unabhängigkeit
der Sendeanstalten wahren.
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THEMA
Springer spart
wahrscheinlich
seine großen TV-Events
weg
 6.12.08
- Auch in der Zentrale
der Axel Springer AG macht
man sich Gedanken, wie
man der angekündigten
Wirtschaftsflaute wirkungsvoll
entgegnen könnte.
In Aussicht gestellt wurde
jetzt schon einmal, die
großen Veranstaltungen
insgesamt abzusagen. Das
berichtet zumindest "Der
Spiegel" Davon wären
dann betroffen: die Verleihung
der "Goldenen Kamera",
der "Bild"-Medienpreis
"Osgar", die
"Ein Herz für
Kinder"-Gala, das
"Goldene Lenkrad"
von "Bild am Sonntag"
und der "Sport Bild"-Award.
Die Liste ist noch lange
nicht vollständig.
Am Montag will man in
der Cheftage darüber
angeblich entscheiden.
Angesichts der Wirtschafts-
und damit Anzeigenflaute
Vorstandschef Mathias
Döpfner möchte,
wie es heißt, "lieber
an Champagner und Lachshäppchen
sparen, als an wertvollen
Mitarbeitern und Journalismus"
Update:
9.12.08 - Die Axel Springer
AG hat nun bestätigt,
dass für das kommende
Jahr alle Feiern, Empfänge
und Galas abgesagt werden.
Man wolle auf harte Einschnitte
bei Personal oder den
Titeln und Online-Angeboten
verzichten und so kommt
es zur "Veranstaltungspause".
"Die wichtigste Maßnahme
war in der Vergangenheit
und bleibt auch in Zukunft
ein konsequentes Kostenmanagement",
heißt es von Seiten
des Unternehmens. Die
Preise und Auszeichnungen
sollen nur in den Printmedien
ohne Pomp verliehen werden.
Die Spendenaktion "Ein
Herz für Kinder"
wird im kommenden Jahr
"in veränderter
Form" weitergeführt.
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SENDER
SuperRTL trotzt
anscheinend der Finanzkrise
 20.11.08
- Die Verantwortlichen
des kleinen Kölner
Senders ziehen eine positive
Vor-Bilanz für das
Jahr 2008 und geben Einblick
in ihre familienfreundlichen
Pläne für 2009.
Geschäftsführer
Claude Schmit und Programmchef
Carsten Göttel gaben
an, 2008 den Gewinn um
6-10 % gesteigetr zu haben,
bzw. zu steigern, den
noch ist das Jahr nicht
ganz beendet. Aktuell
habe man beim Sender ein
"Luxus-Problem",
formuliert es Schmit,
denn im November seien
zum ersten Mal alle Werbeflächen
komplett ausgelastet und
im Dezember werde sich
dies höchstwahrscheinlich
nicht verschlechtern.
Im kommenden Jahr soll
der heimliche Star des
Senders für zusätzliche
Umsätze sorgen: Das
Haselhörnchen, noch
nur aus kurzen Einspielern
im Programm bekannt, erhält
seine eigene Serie. "Kleine
Geschichten haben kleine
Einschaltquoten, große
Geschichten haben große
Einschaltquoten",
meint das Haselhörnchen
dazu ganz nassfosch selbst.
Kleine Einschränkungne
in dieser rosaroten Welt
gibt es natürlich
doch. Daytime mit dem
Kinderprogramm laufe sehr
gut, aber der Rest des
Tagesprogrammes , insbesondere
die Primetime sei ausbaufähig,
hiess es sinngemäß.
Am Konzept der der familienfreundlichen
Programme auch in der
besten Sendezeit will
jedoch man festhalten
und 2009 um das Thema
"Magie" erweitern.
Am Spätabend soll
die Comedy Vorrang bekommen
und in der Daytime will
Göttel u.a. das Thema
"Agenten und Detektive"
etablieren.
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SENDER
Sat.1 zieht
definitiv um
und der Konzern baut Personal
ab
 13.11.08
- Bei ProSiebenSat.1
kündigen sich große
Umwälzungen an. Sat.1
sendet künftig auch
vom Münchener Stammsitz
und der Konzern entlässt
225 Mitarbeiter.
Die Konzernspitze
der ProSiebenSat.1 Media
AG hat in ihrer Mitarbeiterversammlung
in Berlin ihre Entscheidung
nun bekanntgegeben: Nach
acht Jahren Verweildauer
in der Hauptstadt geht
es jetzt definitiv nach
München. Das Mammutprojekt
soll bis Juni 2009 abgeschlossen
sein. Nicht alle Mitarbeiter
müssen mit umziehen,
denn schließlich
verbleibt der hauseigene
Nachrichtensender N24
an seinem neuen Domizil
am Potsdamer Platz, ebenso
wie die Sat.1-Zentralredaktion,
die Produzenten von »Frühstücksfernsehen«
und »Sat.1 Magazin«,
die in eine eigenständige
GmbH ausgegliedert wird,
in Berlin bleiben wird.
Damit bleibt die Stadt
mit 450 Mitarbeitern weiter
ein wichtiger Standort.
Der Umzug wird zu einem
logistischen Problem,
denn man weiß noch
nicht, wo die Senderangestellten
am bayerischen Stammsitz
des Konzerns alle unterkommen
sollen. Bezüglich
der rund 350 Mitarbeiter,
die sich durch die Situation
einen neuen Job suchen
müssen, bemühe
man sich um Sozialverträglichkeit.
Allen Mitarbeitern wird
ein ein Jobangebot am
neuen Standort unterbreitet
und wahlweise eine "angemessene
Abfindung" angeboten.
In der Konzerncheftage
sieht einen großen
Vorteil: Sat.1, Pro7 und
Kabel1 gemeinsam in München,
das berge eine Chance,
gemeinsam für jeden
einzelnen Sender das bestmögliche
Programm zu machen, durch
den täglichen Austausch
von Ideen, eine vernetzte
Nutzung der Programmressourcen,
Teamgeist und eine gemeinsame
Vision.
Radikaler Personalumbau
im Gesamtkonzern
Neben dieser Ortsväerndungen
stehen für die deutschen
Free-TV-Sender von ProSiebenSat.1
personelle große
Veränderungen an.
In der Geschäftsführung
gibt es zahlreiche Rotationen.
Matthias Alberti und Torsten
Rossmann, bisher Geschäftsführer
von Sat.1, orientieren
sich neu: Alberti wird
neben Andreas Bartl Geschäftsführer
bei der German Free-TV-Holding
in München. Rossmann
bleibt in Berlin und übernimmt
die Leitung bei den Nachrichten
und Magazinen. Kabel1-Chef
Guido Bolten übernimmt
den freigewordenen Job
bei Sat.1 und Jürgen
Hörner, sein Kollege
bei Pro7, zieht auf Boltens
Posten.
Neben den Sat.1-Mitarbeitern,
müssne auch die Angestellten
von SevenOne Media von
Berlin nach München
umziehen um mit SevenOne
Interactive zu fusionieren.
Damit werden insgesamt
225 Stellen aus Konzernsicht
eingespart - oder aus
Mitarbeitersicht: gefeuert.
Die Aussage des scheidenden
ProSiebenSat.1-Vorstandschefs
Guillaume de Posch "Die
vier Free-TV-Sender Sat.1,
ProSieben, kabel eins
und N24 sind das Herz
unseres Unternehmens.
Wir tun alles, um diese
Sender zu stärken,
damit ihr Erfolg im Zuschauer-
und Werbemarkt nachhaltig
gesichert ist", wird
für die beiden betroffenen
Mitarbeitergruppen wie
Hohn klingen.
Aktie mit Bodenkontakt
Die Aktie des Unternehmens
liegt im Moment bei nur
noch 1,80 Euro, was einen
Verlust in einem Jahr
von nahezu 18 Euro bedeutet.
Guillaume de Posch beschwichtigt:
"In einem schwierigen
Marktumfeld haben wir
einen Integrationsprozess
gestartet, der die Marktposition
der Gruppe entscheidend
verbessert."
Wieder einmal wird also
eine hoffentlich wenigestens
in Zukunft erfolgreiche
Sanierung auf dem Rücken
des Personals ausgetragen.
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SENDER
Umzug von Sat.1
nach München
fast beschlossene Sache
 11.11.08
- Zu 99 Prozent sicher
definiert man in der Chefetage
von ProSiebenSat.1 die
Umzugspläne seines
(noch) Berliner Senders.
Die Geschäftsführer
Torsten Rossmann und Matthias
Alberti bereiteten ihre
Mitarbeiter auf die Karawane
nach Unterföhring
vor. Alle Bemühungen
des Betriebsrates, das
Personal in Berlin halten
zu können, waren
umsonst. Diejenigen, die
nicht nach Bayern umziehen
können, sind dementsprechend
entsetzt. Entschieden
ist noch nichts, aber
alle Anzeichen zeigen
Richtung Süden. Angeblich
sind zum Beispiel die
Büroräume in
Berlin bereits weitervermietet
worden. Eventuell verleiben
die Zentralredaktion des
Senders in der Hauptstadt.
N24 verbleibt seltsamerweise
in seiner neuen Unterkunft
am Potsdamer Platz.
Am Donnerstag soll es
in Unterföhring eine
außerplanmäßige
Aufsichtsratssitzung der
AG geben, in der angeblich
der Umzug endgültig
beschlossen werden soll.
Bis Mitte 2009 soll der
dann abgeschlossen sein.
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SENDER
Unterschiedliche
Finanzlage
bei den privaten Sendergruppen
 6.11.08
- Zwei Quartalsbilanzen
liegen vor: Sonnerschein
und Regen - Die Stimmung
bei den beiden großen
Privatsendergruppen könnte
nicht unterschiedlicher
sein.
Strahlende Gesichter gibt
es bei der RTL-Group.
Ein sehr positives Ergebnis
konnte man heute den Aktionären
präsentieren. In
den ersten neun Monaten
2008 erwirtschaftete 4,052
Mrd Euro - ein Zuwachs
0,3 % gegenüber dem
Vorjahreszeitraum. Auch
das EBITDA stieg um rund
1,6 Prozent von 568 auf
577 Mio. Euro an. Das
liegt zum großen
Teil an der deutschen
Abteilung der RTL-Mediengruppe:
RTL, VOX, RTL2 und SuperRTL
mussten zwar Markanteile
und Reichweiten einbüßen,
aber die Werbeumsätze
betraf das nicht negativ.
Lange Gesichter dagegen
wie zu erwarten bei ProSiebenSat.1.
Hohe finanzielle Einbußen
im deutschen Free-TV mussten
hingenommen werden. verkraften,
beweist der Quartalsbericht
der ProSiebenSat.1 Media
AG. Ein Umsatzrückgsang
von ca. 21,9 Mio. Euro
bzw. 3,3 % gegenüber
dem Vorjahreszeitraum
bedeutet jetzt nur noch
646,5 Millionen Euro.
Während man in der
RTL-Group eine Auswirkung
der Finanzkrise erst für
die nächsten drei
Monate befüchtet,
macht man bei ProSiebenSat.1
diese Krise schon mal
jetzt für das eigene
Ergebnis veranwortlich.
Wie man es eben braucht.
Als Ursache für diesen
Rückgang benennt
der Konzern vor allem
die anhaltenden Schwächen
des deutschen Free-TV-Marktes.
Auch die Einführung
des neuen Werbezeiten-Verkaufsmodells
sei ein Grund. Durch höhere
Gewinne im internationalen
Free-TV-Markt konnte das
deutsche Minus von 9 %
etwas abgeschächt
werden. International
verbuchte man einen Zuwachs
von 10,9 % auf 174,4 Mio.
Euro.
Das EBITDA wurde von 124,8
Mio. auf 103,1 Mio. Euro
verringert, das Finanzergebnis
hängt weiterhin im
roten Bereich. Die Gruppe
verlor 78,9 Millionen
Euro, im Vorjahreszeitraum
war es eine Minus von
46,5 Millionen Euro.
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SENDER
ProSiebenSat.1
widerspricht Verkaufsgerüchten
von N24
 3.11.08
- Sparkurse führen
gerne zu allerlei Gerüchten.
So soll ProSiebenSat.1
angeblich planen, seinen
Nachrichtenkanal N24 zu
verkaufen. Der Konzern
dementiert dies.
Als potentieller Interessent
soll nach einem Bericht
des "Handelsblattes"
der Axel Springer Konzern
gelten. Der große
Verlag wollte die Gerüchte
nicht aus dem Feld räumen,
aber die ProSiebenSat.1-Gruppe
beeilt sich, den Gerüchten
ein Ende zu bereiten:
"Nein, wir möchten
N24 nicht verkaufen",
sagte Sprecher Julian
Geist am Montag gegenüber
dem Medienmagazin DWDL.de.
Bezüglich des Umzuges
möglichen Umzuges
von Sat.1 sieht es schon
anders aus: "Wir
schauen uns an allen europäischen
Standorten Maßnahmen
an. Es gibt aber keine
Entscheidungen",
hieß es.
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SENDER
Tele5 gut im
Geschäft
 1.11.08
- Für Tele5 könnte
es derzeit kaum besser
laufen: Die Quoten entwickeln
sich ebenso positiv wie
die Finanzen - und das
mitten in der Werbekrise.
99 % Umsatzplus verbuchte
der Spielfilmsender im
Oktober gegenüber
dem September. Das ist
das beste Ergebnis, seit
der (Neu-)Gründung
von Tele5.
Be den werberelevanten
Zuschauern zwischen 14
und 49 Jahren hat sich
der Zuspruch im Vorabendprogramm
von bis zu 79 % seit Anfang
2008 (gegenüber bem
Vorjahr) verbessert.
Die Tagesmarktanteile
sind auf Erfolgskurs:
1,1 % konnte man im Oktober
feststellen. Mitte dieses
Monats ging es kurzfristig
auf 1,7 % hoch.
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SENDER
Sparkurs bei
ProSiebenSat.1
 1.11.08
- Sparen tut Not bei
ProSiebenSat.1. Deswegen
wurden jetzt die ersten
Stimmen hörbar, die
für einen Umzug von
Sat.1 aus Berlin nach
München sprechen.
Vom Tabu- zum Diskussionthema:
aus Kostengründen
könnte ein Umzug
bevorstehen. Gerade ProSiebenSat.1
ist von der sogenannten
Werbekrise betroffen und
zwingt den hoch verschuldeten
Medienkonzern zu rigiden
Einsparungen von weiteren
hundert Millionen Euro
berichtet "Der Spiegel".
Eine Kapitalspritze seitens
der Eigentümer, die
Finanzinvestoren KKR und
Permira, sei außerdem
geplant, wenn der Werbemarkt
im kommenden Jahr weiterhin
Probleme machen sollte.
dies ist aber nicht offiziell.
Zudem könnte Sat.1
ein Umzug nach München
ins Haus stehen, obwohl
man politischen Ärger
damit befüchtet,
aber damit abgesehehn
von den einmaligen Umzugskoten
Einsparungen erhofft.
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TV-Hintergrund
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SENDER
Tele5 weist Umsatzrekord
aus
 19.12.08
- Tele5 ist weiterhin finanziell
kräftig im Aufwind. Die
Werbeumsätze sind 2008
im Vergleich zum Vorjahreszeitraum
um stolze 83 % gestiegen.
Damit hat sich die Steigerungsrate
vom Vorjahr (2006 zu 2007) fast
verdoppelt. Verantwortlich für
diesen starken Anstieg ist positive
Quotenentwicklung. Von 0,8 %
Marktanteil ging es auf 1,1
% in der werberelevanten Zielgruppe
nach oben, was den Tagesdurchschnitt
anbelangt. Im Dezemberwaren
sogar 1,4 %. Im kommenden Jahr
soll das Wachstum weitergehen,
wozu eine Programmreform verhelfen
soll. Die dreistündige
Call-In-Sendung am Nachmittag
soll erfreulicherweise wegfallen
und Serienklassikern wie »Alf«
und »Flipper« Platz
machen. Geschäftsführer
Kai Blasberg dazu: "Nach
drei sehr konstruktiven Jahren
des Ausbaus von Tele 5 vom konturlosen
Mischprogramm zum Premium-Sender
mit dem Thema Spielfilm/Kino
sehen wir uns nun in der Lage,
die nächsten Dringlichkeiten
ins Auge zu fassen." Dazu
gehöre auch eine weitere
Steigerung der Reichweite: "Für
2009 peilen wir einen durchschnittlichen
Tagesmarktanteil von 1,4 bis
1,6 % an."
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SPORT
IOC kann offenbar
den Kragen
nicht voll genug bekommen
 3.12.08
- Die Europäische Rundfunkunion
muss eine Schlappe verkraften:
Die Übertragungsrechte
für die Olympischen Spiele
2014 und 2016 wurden ihr nicht
zugeschlagen.
Das Internationale Olympische
Komitee hat das Angebot der
EBU zunächst abgelehnt.
In Deutschland steht somit eine
Übertragun in den beiden
öffentlich-rechtlichen
Sender ARD und ZDF in Frage.
Das IOC will offensichtlich
noch mehr Geld erlösen
und daher jetzt die Rechte einzeln
für die europäischen
Nationen ausschreiben. Die EBU
zeigt sich völlig überrascht
von der hohen finanziellen Erwartungshaltung,
wie ihr Sprecher Fritz Pleitgen
mitteilte. Man habe, erklärte
sein designierter Nachfolger
Jean-Paul Philippot, im Rahmen
der weltweiten Finanzkrise das
Maximum dessen geboten habe,
was den EBU-Mitgliedern möglich
sei.
Bekannt sind diebezüglich
nur die vergangenen Summen für
Peking 2008 mit 443,4 Mio. Euro
und Turin 2006 mit ca. 135 Mio.
Euro. Unklar ist, welche Beträge
jetzt zur Debatte standen. Mit
dieser Entscheidung beging das
IOC einen Tabubruch, der eine
50 Jahre alte Vergabepolitik
aufhob, die immer im Sinne der
Zuschauer war.
"Das IOC verfolgt einen
fairen und offenen Bieterprozess,
der allen interessierten Parteien
die Möglichkeit gibt, für
die Olympischen Spiele 2014
bis 2016 die Rechte für
Europa zu erwerben", äußerte
dazu IOC-Sprecherin Emmanuelle
Moreau.
Eine Wettbewerbsverzerrung,
wie man schon früher seitens
Premiere äusserte, mag
das vielleicht sein. Klar kann
man gesamteuropäisch sehr
stark und geschlossen auftreten.
Dennoch muss man die Frage stellen
dürfen, was hier wichtiger
ist: die Senderechte an Pay-TV-Sender
zu vergeben für einen noch
volleren Geldbeutel des IOC
einerseits oder doch besser
eine flächendeckende Erreichbarkeit
der Spiele für die breite
Zuschauerschaft, statt nur einzelne
saftig dafür Zahlende zu
bedienen? Zu rechnen ist dann
obendrein, dass dann auch die
quotenträchtigen Sportarten
in dne Privaten mehr bedient
werden, und der Rest zu kurz
kommt.
ARD-Programmdirektor Volker
Herres und ZDF-Chefredakteur
Nikolaus Brender halten die
Erwartung für überzogen.
und wollen abwaren, wie es weitergeht.
Brender hat Zweifel, dass "durch
Einzelverkäufe in den Ländern
mehr Geld erwirtschaftet werden
kann." Bis 2014 sei es
noch lange hin.
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SENDER
Kabel Deutschland
macht Verlust
trotz gestiegenem Umsatz
 26.11.08
- Nur dank einer verdoppelten
Kundenzahl im Internet- sowie
im Telefonbereich konnte der
Konzern überhaupt höhere
Einnahmen verbuchen.
Die Umsatz von Kabel Deutschland
stieg um 15,4 % im III. Quartal
2008 im Vergleich zum gleichen
Zeispanne des Vorjahres. Jetzt
beträgt er 339,3 Mio. Euro.
Eine doppelt so hohe Kundschaft,
die Internet- und Telefonleistungen
bezieht, machten dies überhaupt
möglich.
Das EBITDA
stieg um 29 % auf nun 142,9
Mio. Euro. Unter dem Strich
stehen allerdings rote -22,3
Mio. Euro, während im Vorjahreszeitraum
noch ein Gewinn von 3,1 Mio.
erzielt werden konnte. Höhere
Abschreibungen auf Investitionen,
größerer Zinsaufwand
durch getätigte Akquisition
von Kabelnetzen und eine höhere
Steuern seien der Grund für
den Verlust.
Adrian von Hammerstein, Vorsitzender
der Geschäftsführung
von KDG stellte eine Übernahme
der Konkurrenz in Aussicht:"Ein
bundesweit operierender Kabelnetzbetreiber
würde den Wettbewerb gegenüber
den großen Telefongesellschaften
auch im Interesse der Verbraucher
fördern. Wir wollen bei
einer solchen Marktkonsolidierung
eine führende Rolle spielen".
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SENDER
Der Bezahlsender
Premiere
fährt hohe Verluste ein
 13.11.08
- Das dritte Quartal war
für Premiere in finanzieller
Hinsicht in allen Bereichen
bitter. Trotzdem bleibt man
in der Konzernspitze optimistisch.
Nach der Übernahme der
Aktienmehrheit durch Rupert
Murdoch gab es in den letzten
Monaten Meldungen über
fingierte Unternehmenszahlen
und personelle Konsequenzen.
Im dritten Quartal dieses Jahres
wurde nun tatsächlich ein
Gesamtumsatz in Höhe von
244,6 Mio. Euro gemacht - ein
Minus gegenüber dem Vorjahreszeitraum
von 1,2 %. Die operativen Kosten
stiegen dabei von 225,5 Mio.
auf 271,8 Mio. Euro. Ein Verlust
des EBITDA
in Höhe von 27,2 Mio. Euro
ist die Folge. Und insgesamt
gibt es einen Nettoverlust von
89,1 Mio. Euro zu vermerken.
Der aktuelle Cash-Flow
aus der laufenden Geschäftstätigkeit
weist ein Minus von 63,2 Mio.
eiroas auf. Die Nettoverschuldung
der Premiere AG stieg gegenüber
dem Vorquartal auf 307 Mio.
Euro an. Man prognositizert
einen Gesamtumsatz für
208 von 1,015 Mrd. Euro und
ein EBITDA-Verlust von mindestens
40 Mio. Euro.
Nach der durchgeführten
Neuklassifizierung zum 30. September
kommt der Sender auf 2,411 Mio.
direkte Abonnenten (im Vorjahreszeitraum
waren es 2,535 Mio.) mit einem
Durschnittserlös von 23,92
Euro pro Kunde. Dazukommen noch
0,704 Mio. Wholesale Abonnenten,
zu denen zum Beispiel Hotels
und Sportbars gehören.
Trotz all deser Zahlen ist der
Vorstandsvorsitzender der Premiere
AG Mark Williams optimistisch:
"Wir machen gute Fortschritte
bei der strategischen Neuausrichtung
des Unternehmens und haben bereits
damit begonnen, wichtige Korrekturen
vorzunehmen. Wir konzentrieren
uns bei der Neukundengewinnung
ausschließlich auf Kunden
mit Laufzeitabonnements.
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HINTERGRUND
GEZ-Gebühr für
PCs von Gewerbe-treibenden ist
zunächst rechtswidrig
 12.11.08
- Nach einem Urteil des Verwaltunggerichtes
Koblenz ist die Gebühr,
die die Gebühreneinzugszentrale
(GEZ) auf PCs von Freiberuflern
und Gewerbetreibenden erhebt,
nicht rechtmäßig.
Nach dem bahnbrechenden Gebührenurteil
des Verwaltungsgerichts Münster
zum nutzen eines Studenten,
gibt es es nun einen weiteren
interessanten Beschluss, der
die allzu übereifigen Geldquellenerschließer
bei der GEZ in ihre Schranken
verweist. Eine Anwaltskanzlei
hat erfolgreich gegen ihre Rundfunkgebührenpflicht
geklagt. Beide Entscheidungen
sind allerdings noch nicht nicht
rechtskräftig, der Streit
wurde in die nächste Instanz,
den zuständigen Oberverwaltungsgerichten,
verwiesen. Die Fälle könnten
sogar letztendlich beim Bundesverwaltungsgericht
oder Bundesverfassungsgericht
landen, denn betroffen ist auch
das Grundrecht der Bürger
auf Informationsfreiheit.
Das VG Koblenz stellt fest,
dass der klagende Rechtsanwalt
kein Rundfunkteilnehmer ist.
Die Nutzung eines internetfähigen
PCs genügt dafür nicht.
Nach Ansicht des Gerichts wird
jedenfalls ein PC im Büro
und am Arbeitsplatz, der in
erster Linie für Schreibarbeiten
und zur Internetrecherche genutzt
wird, eben nicht für den
Empfang bereitgehalten.
Informationsfreiheit muss gewährleistet
sein
Rundfunkteilnehmer wird nur
der, bei dem konkrete
Anhaltspunkte bestehen, dass
das Gerät auch tatsächlich
für den Rundfunkempfang
genutzt wird. Artikel 5 des
Grundgesetztes gibt jedem Bürger
das Recht, sich ungehindert
aus allgemein zugänglichen
Informationsquellen zu informieren.
Die PC-Gebühr für
Nutzer, die in erster Linie
das Internet für Information
und Kommunikation nutzen, würde
eine unzulässige staatliche
Hürde darstellen. Dabei
wird von den öffentlich
rechtlichen noch nicht einmal
das Vollprogramm geboten. Bezogen
auf die Informationsangebote
des gesamten Internets, sind
die Angebote minimal. Die Sender
haben überdies die Möglichkeit,
das im Internet angebotene Programm
nur für zahlende und angemeldete
Nutzer zur Verfügung zu
stellen.
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HINTERGRUND
Das Erste überdenkt
Fernsehpreis
 3.11.08
- Nachdem sich der Rummel
um Marcel Reich-Ranicki wie
zu erwarten schnell wieder gelegt
hat, beginnt es im Kreis der
Stifter des Preises zu rumoren.
Die Rede des Literaturkritikers
und der daraus resultierende
Eklat bei der Verleihungsgala
zieht wider Erwarten größere
Kreise als gedacht. Bei den
Stifter selbst regt sich Unzufriedenheit
über die Entscheidungsfindung
der Jury, weiß der Spiegel
in seiner aktuellen Printausgabe
zu berichten. Man müsse
über die Konstruktion der
Preisvergabe und der Veranstaltung
reden, heißt es da. Grundsätzlich
finde man es richtig und wohl
auch lobenswert, dass die Branche
sich senderübergreifend
zusammenfindet , um einen Preis
zu verleihen, erklärt NDR-Intendant
Lutz Marmor. Aber vor allem
die Entscheidungen der Jury
und das Gesamtkonzept der Vergabe
möchte er der Kritik aussetzen.
"Was bringt uns eine Veranstaltung,
in der unser »Contergan«-Film
zugleich mit »Deutschland
sucht den Superstar« ausgezeichnet
wird?" fügt der Intendant
hinzu und kündigt eine
interne Diskussion an.
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SENDER
Sat.1 schliesst
zielgruppenmäßig
zu den Öffentlich-Rechtlichen
auf
 27.10.08
- Im Gegensatz zu RTL und
Pro7, die weiterhin das jüngere
Publikum bedienen, werden die
Zuschauer von Sat.1 älter
- ganz genau wie beim Ersten
und Zweiten.
Nach einer Analyse des Nachrichtenmagazins
"Focus" stieg der
Altersdurchschnitt des ZDF von
59 auf 60 Jahre an. Bei der
ARD sind die Zuschauer im Schnitt
59 Jahre alt. Und Sat.1 nähert
sich diesen Zahlen von unten
an. Um zwei Jahre ging es gegenüber
2006 auf jetzt 51 Jahre zurück.
Umgekehrt geht bei RTL daher:
Das Durchschnittsalter ging
um drei Jahre auf jetzt 45 Jahre
zurück - bei Pro7 hat man
mit 36 Jahren noch einmal eine
um ein Jahr jüngere Zuschauerschaft
als vor zwei Jahren.
Angesichts der aufgrund einer
stetig alternden Gesellschaft,
antiquierten Denkweise mit dem
besonderen Augenmerk auf die
sogenannte werberelevante Zielgruppe,
dürfte man bei Sat.1 ins
Schwitzen kommen. Aber in diese
Betrachtungsweise kommt langsam
aber sicher Bewgung. RTL-Chefin
Anke Schäferkordt zeigte
sich für Veränderungen
offen: "Wir hängen
nicht an 14 bis 49", erklärte
sie dem "Focus". Die
Zielgruppe sei nichts anderes
als "eine gelernte Währung,
um die Leistungen der Sender
vergleichbar zu machen".
Schäferkordt weiter: "Wir
sind die letzten, die einer
Neudefinition im Weg stehen."
Gerade RTL bei müsste sich
darüber eigentlich die
wenigsten Gedanken machen, wenn
man den Trend dieses Senders
ansieht.
Von den teilweise sehr trashigen
Programmen fühlen sich
gerade die Älteren immer
weniger angesprochen. Beim Gesamtpublikum
sank der Markteil in den letzten
zwei Jahren von 12,8 auf 11,6
%. 2003 waren es sogar noch
knapp 15 %.
In der Übersicht:
ARD
|
Ø
59 Jahre
|
ZDF
|
Ø
60 Jahre
|
RTL
|
Ø
45 Jahre
|
Sat.1
|
Ø
51 Jahre
|
Pro7
|
Ø
36 Jahre
|
Vox
|
Ø
45 Jahre
|
RTL2
|
Ø
40 Jahre
|
Kabel1
|
Ø
42 Jahre
|
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HINTERGRUND
Fernsehverhalten
von jung und alt
 28.10.08
- Die Jüngeren unter
den Zuschauern sitzen länger
vor der Glotze, als noch im
Vorjahr, bei den Kindern und
den Älteren zeigt der Trend
leicht abwärts.
Trotz Internet ist ein Anstieg
den Fernsehkonsums bei den jüngeren
Zuschauer zu beobachten. Bei
den Älteren ist der Trend
erstaunlicherweise gegenläufig.
Eine Sonderanalyse des ProSiebenSat.1-Vermarkters
SevenOne Media auf der Grundlage
von auf Basis der AGF/GfK-Zahlen
sagt dies aus.
Die tägliche Sehdauer bei
den 14- bis 29-Jährigen
stieg von 132 Minuten (2007)
um 3 Minuten auf 135 Minuten
in diesem fast abgelaufenen
Jahr.
Bei den 14- bis 49-Jährigen
ist eine Stagnation auf hohem
Niveau zu erkennen: 176 Minuten
wie im Vorjahr. Beim Gesamtpublikum
sind die Zahlen rückläufig:
von den hohen 205 geht es allerdings
nur geringfügig abwärts
auf 204 Minuten. Die tägliche
Sehdauer der 3- bis 13-jährigen
Kinder sank dabei von 85 auf
84 Minuten. Auch die älteren
Zuschauer (ab 50 Jahren) haben
diese Minusminute im Gepäck:
von 270 auf 269 Minuten. also
steht zur Zeit fest: das Internet
hat bei seiner hautsächlichen
Zielgruppe, dem Fernsehen keinen
Schaden angerichtet - im Gegenteil.
Man ergänzte sich offenbar
hervorragend.
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